Deutschland kam über Jahrhunderte nicht zur Ruhe: In Mitteldeutschland folgte dem Bauernkrieg (1525) der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), diesem der Siebenjährige Krieg (1756-1763), diesem die Befreiungskriege (1813-1815) und neben zahlreichen anderen Konflikten, die unsere Region streiften (etwa die Nordischen Kriege oder die Revolution von 1848), war der Deutsche Krieg das nächste Ereignis, das Menschen für politische Ideen opferte. Da in diesem auch Studenten der Landwirtschaftlichen Fakultät der Friedrichs-Universität fielen, und sich dies im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) wiederholte, wurde 1872 von Julius Franz (1824-1887) ein Denkmal für die gefallenen Landwirte geschaffen. In der ursprünglichen Planung sollte es nur jener gedenken, die 1866 starben, doch wurde es dann nach jedem neuen Krieg um die Namen der neuen Toten erweitert.
Die Frauenfigur soll Klio darstellen und nicht etwa die Germania, die besonders bei den sogenannten Einigungskriegen als Symbol verwendet wurde. Klio ist eine der neun Musen der griechischen Mythologie. Die Tochter des Zeus gilt als die Muse der Heldendichtung und Geschichtsschreibung.
Mit der Umverlegung der Fakultät auf den Weinberg entschied man sich für die Anfertigung von Kopien für den neuen Standort, die aber lediglich von den drei Büsten (Julius Kühn, Wilhelm Rimpau, Albrecht Thaer) angefertigt wurden, die hier verblieben sind. Gandhi wurde ohnehin für diesen Standort gestiftet, an dem nun das GSZ entstanden ist. Während der Bauarbeiten für das GSZ verhüllt, ist das Kriegerdenkmal seit Juli 2015 wieder zu erblicken, seit Oktober 2015 auch wieder zugänglich.