Der Kapp-Putsch war die erste größere Bewährungsprobe der Weimarer Republik und sorgte in Halle für zahlreiche Kämpfe und Tote. An mindestens sieben Stellen wird der Opfer gedacht, neben der Galgenbergschlucht geschieht das am Ortsausgang von Lettin, auf dem Südfriedhof, in der Burgstraße sowie auf den Friedhöfen in Ammendorf und Wörmlitz und auf dem Gertraudenfriedhof. Allein diese Verteilung zeigt schon, dass sich die Kämpfe über das ganze Stadtgebiet erstreckten.
Auf dem Gertraudenfriedhof wurden am 29. März 1920 115 Tote beerdigt. Allein bei der Erstürmung der Galgenbergschlucht starben zwanzig Menschen, an die diese Tafel erinnern soll. Die hohe Opferzahl und die unklare Rolle des Bürgermeisters sorgte für eine Verschärfung der Spaltung der Lager innerhalb der Stadt.