Obwohl Halle als die am wenigsten zerstörten Großstadt Deutschlands den Zweiten Weltkrieg (1939-1945) überstand, hatte es doch zahlreiche Tote zu beklagen, die in ihren Häusern oder auch ihren Schutzunterkünften starben.
Im Bereich zwischen der Frohen Zukunft und Mötzlich entstanden im Jahr 1934 die Siebel-Flugzeug-Werke, in denen Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, so dass sie im Luftkrieg fast zwangsläufig zu einem Ziel wurden. Bei den Angriffen der 1. Bomberdivision der 8. US-Luftflotte auf das Areal wurden unter anderem auch die Heilandskirche, die nur wenige Jahre zuvor erbaut worden war, und zahlreiche Wohnhäuser getroffen, so dass am Ende zehn Straßen Schäden aufwiesen. Bei dem Angriff vom 7. Juli 1944 starben hier 16 Menschen, einen Monat später, am 16. August 1944 waren 23 Tote zu beklagen. Bei diesem zweiten Angriff entstanden auch zahlreiche Bombentrichter auf dem Gertraudenfriedhof. Allein im Unterstand an der Gärtnerei verloren elf Menschen ihr Leben.
Auf den großen Friedhöfen der Stadt entstanden nach Kriegsende Gedenkanlagen für die zivilen Opfer des Luftkrieges, darunter eine auf dem Gertraudenfriedhof. Hier kommen die verschiedenen Facetten des Schreckens des Zweiten Weltkrieges zusammen, indem es hier Gedenkstätten für die Soldaten, für die jüdischen Opfer der Deportationen, für die sowjetischen und internationalen Opfer der Konzentrationslager, für die sozialistischen Kämpfer und Opfer sowie für die Opfer des Luftkrieges gibt. Zudem findet sich hier mit der Endlosen Straße, dem Klagenden und dem Passionsrelief weitere Gedenkplastiken, die direkt mit dem Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang stehen sowie mit der Gedenkanlage für die Häftlinge von Torgau eine Gedenkanlage für die Opfer der Nachkriegszeit.
Im Jahr 1950 schuf Richard Horn eine Gedenkstätte, bestehend aus einem Kubus mit einer Friedenstaube und der Inschrift:
Die 689 Bombenopfer
auf diesem Friedhof
mahnen zum Frieden