An der Giebichensteinbrücke hat das Hochwasser durch die Enge, die die Porphyrfelsen hier schaffen, stets besondere Auswirkungen gehabt. So war es bei dem Hochwasser im März 1947 so, dass befürchtet wurde, dass die Eisschollen die ganze Brücke mitreißen würden, die nach der Sprengung durch die Wehrmacht kurz vor der Ankunft der US-Armee ohne durchgehende Fahrbahn dastand, also relativ schutzlos war. Zur Sicherheit brachte man damals das Brückengerüst weg.
Angebracht wurden die kleinen Gedenkplatten für einzelne Hochwassererignisse im nördlichsten Brückenbogen. Wie authentisch die Hochwassermarken an einer Brücke von 1928 sein können, deren Vorgänger gänzlich andere Gestalt hatten und ebenfalls nicht sonderlich weit in die Geschichte - die erste Brücke mit Pfeilern entstand im Jahr 1892 - zurückreichen, ist nicht ganz einfach zu bewerten. Es handelt sich dabei aber um die Wiedergabe von Aufzeichnungen, so dass man durchaus darauf vertrauen kann. Zudem stimmen die Angaben mit denen anderer Hochwassermarken (Neumühle, Markwerbener Straßen Weißenfels) von den Relationen her überein: das Hochwasser von 1799 übertraf alle anderen festgehaltenen Ereignisse der letzten 300 Jahre bei weitem.
Festgehalten sind hier folgende Hochwasserstände:
25. Februar 1799
2. Juni 1803
31. März 1845
3. August 1854
9. April 1865
18. April 1994
15. März 1947
14. März 1881
8. Februar 1909