Neben der Gedenkstätte in Form eines Portals auf dem Jerusalemer Platz gibt es auch einen Gedenkstein für dieses Sakralbauwerk, das in der Reichsprogromnacht am 9. November 1938 zerstört wurde. Die Wahl dieses Datums war keinesfalls zufällig, denn es stellte sowohl den 20. Jahrestag der Novemberrevolution in Berlin dar als auch den 15. Jahrestag des Hitlerputsches in München und den 13. Jahrestag der Gründung Schutzstaffel (SS). Bewusst wollte die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) hier ihre Macht demonstrieren und nutzte einen Vorwand zu gezielter und organisierter Gewalt gegen jüdische Mitbürger und ihre wirtschaftlichen und religiösen Gebäude.
Man schätzt, dass über 1.400 Synagogen auf einmal zerstört wurden. Erhalten haben sich fast nur solche, die nicht mehr als Synagogen genutzt wurden, etwa in Gröbzig bei Köthen oder Krakow am See. Ansonsten konnten nur nahe Nachbarhäuser die Bauwerke retten, etwa in Eisleben. Zudem wurden Zehntausende Menschen verhaftetet und in Konzentrationslager gesperrt.
Das Mahnmal trägt eine ähnliche Inschrift in deutscher und hebräischer Sprache:
An diesem Ort befanden sich nacheinander vier Gotteshäuser der
im Jahre 1702 gegründeten Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale).
Die letzte Synagoge wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November
1938 von den Nationalsozialisten geschändet und niedergebrannt.
Bürger von Halle wehret den Anfängen; bleibt wachsam!