Im Zusammenhang mit früheren Kriegen wurde auf Denkmalen oft nur der Soldaten und Feldherren gedacht, die in ihnen fielen. Das aber nicht selten auch die Zivilbevölkerung unter diesen Kriegshandlungen zu leiden hatte, wurde dabei gerne ausgeblendet. An einer Hausecke der Straße, die nach dem Platz heißt, zu dem sie führt, nämlich am Alten Markt Nr. 26, findet sich eine private Form des Gedenkens, von der es früher wohl mehrere gab. In die Hauswand wurde eine der Kanonenkugeln vermauert und mit einem Gedenkstein ergänzt, der den Betrachter mit den Worten „Gedenke am 28 April 1813 Schmidt.“ ermahnt. Damals war die Altstadt mit eben solchen Kanonenkugeln attackiert worden. Freilich waren sie nicht vergoldet, wie das hier erhaltene Exemplar. Auch Granaten fielen auf die Stadt. Zum Glück hielten sich die Schäden in Grenzen und kurz darauf wurde die Stadt friedlich eingenommen, doch blieb die Erinnerung an die Schrecken noch lange erhalten, denn selten in seiner langen Geschichte war Halle so massiv beschossen worden wie an diesem einen Tag. Es ist anzunehmen, dass die Kugel noch im selben Jahr angebracht wurde.