Auch wenn es immer wieder Versuche gibt, den Namen der Stadt anders zu deuten, so geht es dabei doch nur um Nuancen, denn die Geschichte von Halle ist untrennbar mit der Salzgewinnung verbunden, der Name nur über dieses zu erklären und so kann es nicht verwundern, dass bis heute in der Saline darauf verwiesen wird. Halle war eine wichtige Salzstadt, da es östlich der Saale keinerlei ergiebige Salzquellen gab.
Dass der Niedergang der Salzgewinnung aus salzhaltigen Quellen durch das Aufkommen der Kalisalz-Förderung nicht auch den Niedergang Halles mit sich brachte, hat unterschiedliche Gründe. Insbesondere hatten sich längst andere Industrien angesiedelt, doch auch die Halloren wehrten sich gegen die nahe Konkurrenz. So übernahmen sie die Förderung westlich von Halle, etwa die Halleschen Kaliwerke bei Schlettau (Schacht Halle) und Zscherben (Schacht Saale) oder Krügershall bei Langenbogen, also bei Orten, wo es ohnehin schon Königliche Bergbaugruben gab, die der Saline gehörten.
Doch auch in Halle selbst versuchten die Halloren durch eine Tiefenbohrung den Prozentsatz des Salzgehaltes zu fördern, was auch gelang. An den Förderturm und diese letzte Episode der Salzgewinnung erinnert heute ein Denkmal am Holzplatz nahe des Gaswerks, das auch die Eckdaten nennt. Die Tiefenbohrung (Teufe) erfolgt demnach im Jahr 1925, nachdem der Gutjahrbrunnen für einen weiteren Ausbau nicht ergiebig genug erschien. Sie war erfolgreich, denn der Salzgehalt von 22% übertraf sogar den der ergiebigsten deutschen Quelle in Lüneburg, die bis dahin vor Halle gestanden hatte.
Im Jahr 1964 wurde die Salzproduktion eingestellt, doch mit der Gründung des Halloren- und Salinemuseums im Jahr 1969 war eine neue Aufgabe gefunden, denn mit dem Turm konnte man die Sole für das beliebte Schausieden fördern. Dies stellte man aber 1971 ein und so verfiel der 15 Meter hohe Turm und wurde im Jahr 1992 abgerissen. Erhalten hat sich nur das Fundament, so dass die Vereine Hallesches Salinemuseum e. V. und Pro Halle im Jahr 2015 ein Denkmal errichteten, das als "Info-Stele" konzipiert ist und von der Fotografin Karin Böhme und dem Bildhauer Hartmut Renner gestaltet wurde.